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Die letzte Rückführung des Ewald Kleinhäusl. Von René Monet

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Foto: Robert Maybach Das Alltägliche verliert an Wert. Quodiana vilescunt. - Lateinisches Sprichwort Suchte man ein wort, nur ein einziges wort, das Ewald Kleinhäusl treffend beschreibt, so wäre es etwas in der art von “junggeblieben”. Da kleiner als die meisten – euphemistischer gesagt: “von der statur her nicht überragend” – war Kleinhäusl ein dünner, glatzköpfiger 55jähriger, gerade einmal 163 cm groß, obwohl er auf nachfrage gerne auf 165 aufrundete. Sein bäuchlein stand etwas hervor, allerdings nur von der seite richtig zu sehen, hier dafür umso auffälliger, was seiner ansonsten fast schon untergewichtig wirkenden generellen anmutung geschuldet war. Damit einhergehend hatte er ein rundes gesicht, faltenfrei, dunkle haare ohne grau, ein jugendliches auftreten und trug legere kleidung. Er wirkte wie 40. Der “Kleine Häusl”, wie seine stammtischfreunde, alles ehemalige schulkollegen, ihn (nicht abwertend) nannten, war seit einem schlimmen bandscheibenvorfall in fr